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Samstag,
26. April 2008
Gemeinschaftskonzert mit dem "Etwas anderen Chor" aus Tuttlingen

Cocktail Spaichingen
vom 27. April 2008

Wenn Bigband und Chor zu einem Ganzen verschmelzen

In toller Form: die Prime Time Big-Band.

Exquisit: "Der etwas andere Chor". Fotos: gek

Solch ein tolles Wetter, da hatten die Musiker gehörig Bammel, dass das Gemeinschaftskonzert besuchermäßig zu einem Flop werden würde. Eine Befürchtung, die in der Luft zerbröselte. Und von dieser Last befreit, spielten und sangen die Protagonisten vollkommen relaxt. Nur zwei Mal hatten sie gemeinsam geprobt, ein ziemliches Wagnis, zumal ja auch die beiden Dirigenten vollkommen unterschiedliche Charaktere sind. Da, beim 21-köpfigen Chor, der lebendige, temperamentvolle Joachim Brenn, der jede Faser seiner Körpers beim Dirigieren mitschwingen lässt, und dort, bei der Big-Band, der gelassene Bernard Sanders, dem wenige Bewegungen reichen, um seine Band akzentuiert zu führen. Die beiden unterschiedlichen Führungsstile schienen die Musiker und Sänger aber eher zu beflügeln. Es wurde somit, wie der moderierende Gitarrist Peter Hug schon vor dem ersten Ton ankündigte, "ein musikalisch hochwertiger Abend".

In zwei Etappen führte das Konzert durch die Welt des Pop und des Swing. Teil I gehörte ganz dem Chor und den Beatles. Die Tuttlinger bewegten sich geistig und körperlich durch die unvergessenen Hits wie "Eight days a week", "Can’t buy me love" und "Back in the USSR", nahmen die Zuhörer aber auch mit zu eher unbekannteren Songs der Pilzköpfe. Die Bühne swingte, der Sound groovte permanent, die Besucher wippten fast unaufhörlich mit den Beinen.

Im zweiten Teil nahm die Prime-Time Big-Band die Halle mit auf eine Reise durch sieben Jahrzehnte. Bigband-Sound ist mehr als "nur" Glenn Miller, Count Basie oder Duke Ellington. Auch Pop-Idol Billy Joel hat immer wieder Songs geschrieben, die deutlich zeigen, dass Rock und Pop sich wunderbar auch von einer Bigband interpretieren lassen. Mit einer wunderbaren Interpretation von "Birdland", einer Komposition von Joe Zawinul, dem Kopf der legendären Jazzrock-Gruppe "Weather Report", verabschiedeten sich Sanders und Kollegen. Dass die Zuhörer aber nicht nur etwas für die Seele mitnahmen, sondern auch für den Kopf, verdanken sie Peter Hug. Er fütterte das Auditorium mit jeder Menge Geschichten und Anekdoten aus der Welt der Basie & Co. "Zu dieser Nummer gäb’s sehr viel zu erzählen...". Es gäb’s nicht nur, es gab.

Teil III schließlich führte Chor und Band zusammen, wechselweise dirigiert von Brenn und Sanders und stets auf der Höhe. Erst nach drei Zugaben durften Band und Chor die Bühne verdunkeln lassen. Aber für alle, die gar nicht genug bekommen wollten, gibt es einen kleinen Trost. Am heutigen Sonntag ab 20 Uhr kann man das Konzert noch mal erleben, in der Möhringer Angerhalle. Und wen es dann noch dürstet, kann die Prime Time Big-Band ja vom 21.-25. Mai begleiten. Dann fährt die Band zu einer Minitournee an die Ostsee.

© Copyright Cocktail Spaichingen 2008

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