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Mittwoch,
27. September 2017
Jazz-Frühschoppen
Trossingen

Schwarzwälder Bote
von Cormelia Addicks

Eine Bigband mit viel Swing

Musiker aus der Region sind in Trossingen aufgetreten

Jazz-Frühschoppen im Hotel Linde

Musik die Spaß macht, die war im „Linde”-Saal zu hören.
(Addicks)

Trossingen / sz

Jazz-Frühschoppen mit der PrimeTime-BigBand. Heiße Rhythmen sind am Sonntagmittag im „Linde”-Saal, recht eng gedrängt auf der Bühne die 16 Musiker unter der souveränen Leitung von Jochen Freiberg erklungen.

Kraftvoll ist der „Opener”, ein Bright Swing von Howard Rowe den sich die Musiker aus der ganzen Region als Leitmotiv ausgesucht haben. „Das Stück heißt wie wir”, sagte Freiberg, der nicht nur dirigierte sondern auch charmant plauderte. Zwischenapplaus gab es gleich für die drei Solisten.

Auf den Spuren von Count Basie wandelte die Band mit einem fast 50-jährigen Medium Shuffle. Was der Titel „Hay Burner” aber genau bedeutet, konnte selbst Freiberg nicht sagen. Zehn weitere Jahre zurück in die Zeit der Swing-Legenden ging es mit Neal Heftys „Splanky”.

Dass Wiener nicht nur Heurigen-Lieder sondern auch Jazz vom Feinsten auf Lager haben, beweist das Stück „Birdland” von Josef Erich „Joe” Zawinul. Die Band zeigte sich auch hier von ihrer besten Seite, nicht zuletzt dank dem sauberen Drive des ungarischen Schlagzeugers Szemy Hatvani.

Auch an einen „Boogaloo”, eine Kombination aus Rock'n'Roll, Bomba und Son, wagte sich die vor fast 30 Jahren von Peter Hudec gegründete Band. Erfolgreich, wie der Applaus für „The Streets of San Francisco” mit der kräftigen Prise Martinshorn bewies.

Bedeutend sanfter klang dann „Breathe”, ein Country-Pop von Holly Lamar, von 1999. Das Alt-Saxofon, liebevoll gespielt von Andy Hudjetz, wurde von der Gitarre umschmeichelt und vom Schlagzeug haarfein getaktet. Hier fehlte nur eine Singstimme zum absoluten Ohrenschmaus.

Die Köpfe der Zuhörer nickten im Takt, die Knie wippten, als die Band den Titelsong des gleichnamigen Scorsese-Film „New York, New York” spielte. Neu im Repertoire der BigBand ist Sammy Nesticos „Fun Time”, dessen Umsetzung aber noch etwas mehr Pepp haben dürfte.

Mal mit gespreizten Fingern, mal mit geballten Fäusten agierte der Bandleader bei dem Funk-Stück „The Chicken” von Pee Wee Ellis, bei dem der PrimeTime-Bassist Michael Vliex auf den Spuren des vor 30 Jahren verstorbenen Jaco Pastorius wandelte. Hervorragend hier auch das Sax-Solo von Igor Feler aus Dauchingen.

Etwas in den Bühnenhintergrund gedrängt stand das Trompetenregister, doch bei der Samba „St. Thomas” mit den Laut/Leise-Wechseln mischten diese Bläser kräftig mit. Raffiniert agierte der Drummer mit dem ungewöhnlich gestalteten Set bei Zawinuls heftigem Verlangen nach Gnade: „Mercy, Mercy, Mercy”. Gefühlvoll und sanft wirkte danach der Jazz-Standard aus dem Jahr 1930 „Georgia on My Mind”, einem weiteren Paradestück für Andy Hudjetz. Ganz ohne die Gefahr einer Laufmasche präsentierte die Band den Swing „Shiny Stockings” von Frank Foster. Der Zwischenapplaus galt hier dem Trompetensolo von Joe Burkert und Ulf Jacks Einsatz am E-Piano. Herrlich schräg agierten die Posaunen bei der bluesigen „Queen Bee”, voll in Aktion war Drummer Hatvani bei dem Soul-Stück „Papa's Got a Brand New Bag”.

Mit Billy Joels „Just the Way You Are” als Zugabe endete der vergnügliche Jazz-Frühschoppen.

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